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[en] Architektur Galerie Berlin

Cover photo from “Ulrich Brinkmann”

Ulrich Brinkmann Matera moderna

Das süditalienische Matera hat sich aufgrund seiner Höhlensiedlungen zu einem vielbesuchten Reiseziel entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg dagegen galt die Stadt wegen der seinerzeit unwürdigen Lebensbedingungen in diesen Sassi als »Schande Italiens«, weit entfernt von den Neuerungen, die andere Teile des Landes längst in die Moderne geführt hatten. Der Turiner Schriftsteller Carlo Levi hat die damalige Wirklichkeit in seinem Roman “Christus kam nur bis Eboli” (1946) literarisch verewigt.In den Fünfziger- bis Achtzigerjahren erfolgte in Matera und Umgebung eine staatlich organisierte und finanzierte »Modernisierung von oben«. Sie hat Spuren hinterlassen, die die Provinz bis heute prägen. Zeitgenössische Ansichtskarten dokumentieren die Ankunft der Moderne. Die Bilder von Kolonistendörfern und Trabantensiedlungen, von Staudämmen und Schnellstraßen werfen Fragen auf, die auch unsere Gegenwart berühren: Wie nachhaltig sind staatliche Modernisierungsprogramme? Wie weit verbinden sie sich mit historischen Entwicklungslinien? Und kann es gelingen, sie als Weiterentwicklung einer Kulturlandschaft zu verstehen?

Ulrich Brinkmann, 1970 in Paderborn geboren, lebt in Berlin. Architekturstudium an der Universität (heute TU) Dortmund mit Abschluss Diplom-Ingenieur, seit 2000 Redakteur der Bauwelt. 2015 Villa-Serpentara-Stipendiat der Berliner Akademie der Künste in Olevano Romano, 2022 Casa-Baldi-Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo in Olevano Romano. Seit 2010 zahlreiche Reisen in die Provinz Matera. Bei DOM publishers erschienen 2018 “Die Urbanisierung der latinischen Malerlandschaft” als erster Teil dieser Recherche sowie die Bände “Achtung vor dem Blumenkübel! Die Fußgängerzone als Element des Städtebaus” (2020) und “Vorsicht auf dem Wendehammer! Die Straße als Element des Städtebaus” (2022).

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