E2A inszenieren ihre Ausstellung als eine Art Bilderkosmos: Zwei raumhohe Leuchtwände zeigen Dias mit Modellen, Collagen, Renderings, Skizzen und Fotos von realisierten und nicht realisierten Projekten in Bildreihen und ineinander verschränkten Sequenzen. Mit diesen Beispielen aus dem bürointernen Bildarchiv werden Erfahrungen, Orte, Projekte und Bauten in einen unabhängigen Betrachtungszustand überführt und bilden gleichsam eine Kartographie eigener Referenzen. Zugleich bietet der Abbildungsfundus von Formen, Strukturen und Materialien Raum für neue Interpretationen, bei denen die Einzelteile immer wieder neu miteinander versponnen werden können. Die konzeptionelle Referenz an den Diatisch ist dabei offensichtlich: Auch hier kann man aus einem Konvolut aus Bildern immer wieder neue Sequenzen und Themen fügen um Bezüge herzustellen, zu überprüfen oder auch zu trennen.
Indem die Leuchtwände die großen Galeriefenster vollständig verdecken, thematisieren E2A zugleich das Verhältnis zwischen Innenraum und Außenraum: Während die Ausstellungen üblicherweise auch von außen lesbar sind, muss sich der Besucher nun in den Raum begeben um die Ausstellung zu erfahren. Der gewohnte Blick nach außen wiederum wird zum Blick in die Bildwelt der Architekten.
Der Ausstellungstitel Der ideale Kontext verweist auf das bewusst Artifizielle des vorgestellten Bilderkosmos. Gleichzeitig verdeutlicht er die Lust am spekulativen Umgang mit der Realität und verkörpert die Suche nach einer idealen Interpretation.
E2A – Eckert Eckert Architekten wurde 2001 von Piet und Wim Eckert in Zürich gegründet und realisiert Projekte unterschiedlichster Größenordnungen. E2A betrachten ihre Arbeit als “konzeptionelle und operative Interpretation zeitgenössischer Lebensbedingungen” und legen dabei Wert auf einen hohen interdisziplinären Standard. In Berlin stellen sie gerade den Neubau für die Heinrich-Böll-Stiftung fertig (Wettbewerb 2006, 1. Preis).
Steven Spier ist seit 2006 Präsident und Professor der HafenCity Universität Hamburg. Nach seinem Studium arbeitete er als Architekt in Los Angeles, Berlin und London. Seiner Lehrtätigkeit an der ETH Zürich und der South Bank University London folgte eine Professur an der Universität of Strathclyde in Glasgow. Spier ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze (u. a. “Swiss Made. Neue Schweizer Architektur”).