Ein giftgrünes Atrium; eine Treppe, deren Wangen und Handläufe verschmolzen sind zu einer Skulptur, die sich von der dahinterliegenden Backsteinwand kaum kontrastreicher abheben könnte. Ein schiefwinkliger Flur, dessen Decke, Boden und Wandvorlagen zur Gänze in grellem Magenta eingefärbt sind; der seitliche Ausblick durch eine Glasöffnung lässt einen Innenhof und eine nüchterne sandfarbene Außenfassade erahnen. Hans-Christian Schink hat das vom Berliner Architekturbüro AFF umgebaute Freiberger Schloss Freudenstein (Heft 10.08) fotografiert. Sechs seiner großformatigen Bilder hängen an den weißen Wänden des kargen „Werkraums“ der Architektur Galerie Berlin – im Zentrum der Ausstellung „Teile zum Ganzen“ steht ein geheimnisvolles schwarzes Modell. Es zeigt den monolithischen Betonkörper, den AFF für das Magazin des Sächsischen Bergbauarchivs in den entkernten Schlossflügel eingestellt hat. In der Ausstellung fungiert der Monolith als Guckkasten: Wer den Blick durch die auffälligen aufgesetzten Lichtschächte, die „Hutzen“ wagt, bekommt zahllose Fotos aus der Zeit des Umbaus vorgeführt. Stück für Stück fügen sich die Teile zu einem Ganzen.
Bauwelt 12 / 2009 Teile zum Ganzen, AFF Architekten
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