Seit der Eröffnung ihres Vorarlberg-Museums in Bregenz haben Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur internationale Aufmerksamkeit erfahren. Dabei bilden die beiden Bregenzer bereits seit 1992 eine erfolgreiche Architektengemeinschaft, mit der sie das baukünstlerische Wunder Vorarlbergs in der dritten Generation fortschreiben. Bei der Materialauswahl ihrer Bauten rückt in den letzten Jahren immer stärker der Beton ins Zentrum. Unverändert ist dabei die sinnliche Kraft ihrer Entwürfe geblieben, die aus einer intensiven Beschäftigung mit dem Ort erwächst. Das Gespür für Raumwirkung und Materialqualität kennzeichnet auch ihre erste Ausstellung in Deutschland, die unter dem Titel «Die Komplexität des Einfachen» in der Berliner Architektur Galerie zu sehen ist. Dass nichts an ihren Bauten dem Zufall überlassen bleibt, sondern Ergebnis ausführlicher Analysen ist, führen sie an acht ausgewählten Projekten unterschiedlicher Grösse beispielhaft vor – von der Bergkapelle Andelsbuch bis hin zum Bregenzer Museumsbau (NZZ 21.6.2013). Und weil Cukrowicz Nachbaur nicht das vordergründig Lärmende interessiert, erweist sich der Ausstellungsbesuch wie eine Klausur. Ein grauer Vorhang aus Loden umfängt den Raum und lässt ihn wie ein Studiolo wirken. Hier werden an einem langen Tisch jene Materialien ausgebreitet, die ihre Projekte prägen. Text und Bild ermöglichen einen vertiefenden Einblick in die Entstehung der Bauten. Handwerkliche Perfektion sowie ästhetische Neugier fügen sich so zu jenem baukulturellen Bewusstsein, das zum Markenzeichen der Vorarlberger Architektur geworden ist. Nachempfinden lässt sich dies alles in dem als Begleitpublikation erschienenen Buch «Cukrowicz Nachbaur Architekten».
Neue Zürcher Zeitung Die reiche Kargheit von Cukrowicz Nachbaur
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