Bauwelt 15 / 2008
Hybrid – Modersohn & Freiesleben und Katrin von Maltzahn in Berlin

Review

„Schuster bleib bei deinen Leisten“, werden sich Antje Freiesleben und Johannes Modersohn gedacht haben, als sie ihre Schau in der Architektur Galerie Berlin ersannen. Gewöhnlich präsentieren sich die Ausstellenden hier im Grenzbereich von Kunst und Architektur. Das tun Modersohn & Freiesleben auch, allerdings haben sie Katrin von Maltzahn dazu eingeladen, ein gemeinsames Kunstwerk zu schaffen. Die Berliner Künstlerin liefert mit ihren Zirkelschlagbildern ein klassisches Ausstellungsgut, die Architekten selbst widmen sich der Kunst der klassischen Architektenarbeit: Sie unterteilen die Einraum-Galerie in drei Räume, in ein „Foyer“ und zwei „Kabinette“. Der ephemere Charakter des Umbaus ist zweifelhaft, Wände und Decken sind deutlich als Holzlatten-Stoff-Konstruktion zu erkennen. Die „neue“ Galerie wirkt trotzdem so, als sei sie nie anders gewesen. Wie stark die Räumlichkeiten durch die Eingriffe tatsächlich verändert wurden, wird nach ihrem Rückbau umso augenfälliger werden.

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