Lassen sich die ironische Postmoderne James Stirlings und die hermetischen Quadrate Oswald Mathias Ungers’ irgendwie verbinden? Der Architekt Peter W. Schmidt hat bei beiden studiert und vermeidet doch Symmetrien ebenso wie jegliche Anspielung auf ein klassisches Formenvokabular. Die Art und Weise, wie der Pforzheimer Kuben an- und ineinander schachtelt, geht eher zurück auf die die Anfänge der klassischen Moderne im Bauhaus. Dabei gewinnt der Baukörper autonome plastische Qualitäten, wie eine Ausstellung im BDA-Wechselraum zeigt: Als massive, fast schwarze Skulpturen auf eigens angefertigten Sockeln lassen sich die Modelle von zehn realisierten bauten, die Schmidt in Bronze gießen ließ, nun von allen Seiten betrachten.
Wenigstens zwei weitere Qualitäten, die im Modell nicht sichtbar werden, zeichenen Schmidts Bauten aus: zum einen eine wohlüberlegte Lichtregie, die sich zum Beispiel im Eingangsbereich der Weissacher Festhalle oder auch in der Berliner Kindertagesstätte zeigt. Zweitens verkleidet der Architekt die Fassaden gerne mit Holzpaneelen oder Natursteinplatten und setzt innen zuweilen, wie beim Haus M in Kapfenhardt, auch farbige Akzente – was er vielleicht doch bei Stirling gelernt hat.
hbü